"Kunst bedeutet, Kindheitsträume mit erwachsenen Gesten zu verwirklichen."
– Mathieu Simonet
TRIBUNE LOTFI AOULAD | FEBRUAR 2025
Ein Relais der Kindheiten : Glückliche Zukünfte weben
Das Jahr 2024 stand im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums der Genfer Erklärung über die Rechte des Kindes. 2025 ist die Gelegenheit, über einen einzigartigen Ort nachzudenken, der die Kindheit feiert – nicht als vergangene Lebensphase, sondern als lebendige Quelle der Kreativität, die in uns allen weiterwirkt. Wenn wir diesen inneren Zugang pflegen, gewinnen wir die Sensibilität, die es braucht, um die Herausforderungen unserer Zeit wirklich anzugehen. Was wäre, wenn es einen Ort gäbe, an dem Kinder und Erwachsene einander begegnen, voneinander lernen – und gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten?
Warum das grundlegend ist
Kindheit und Jugend sind mehr als bloße Übergangsphasen. Sie sind Zeiten voller Entdeckungsdrang, Staunen und schöpferischer Kraft. In diesen Jahren erleben wir die Schönheit – und auch die Härte – der Welt mit Spontaneität und Offenheit. Und doch werden Kinder oft nur als „zukünftige Erwachsene“ betrachtet. Eine Sichtweise, die ihre Gegenwart entwertet und ihre eigentliche Rolle in der Gestaltung unserer Gesellschaft verkennt. Die junge Generation zeigt uns tagtäglich ihre Kraft. Angesichts globaler Krisen erhebt sie ihre Stimme, engagiert sich, fordert Gehör. Aber: Sind wir bereit, wirklich zuzuhören? Und den Wandel mit ihnen zu gestalten, statt nur über sie zu sprechen? Gerade Kunst und Kultur können dabei ein Weg sein. Ein Mittel, um unsere Kreativität wieder mit der Lebendigkeit der Kindheit zu verbinden – und in Bewegung zu bleiben, statt in gesellschaftlicher Starre festzustecken, die immer wieder dieselben Fehler hervorbringt.
Warum es das (noch) nicht gibt
Seit ich 2016 das Children’s Museum in Boston entdeckte, träume ich von einem kulturellen Ort, der sich der Kindheit widmet. Gegründet 1913 vom Science Teacher’s Bureau, ist das Boston Children’s Museum das zweitälteste Kindermuseum in den USA – nach dem Brooklyn Children’s Museum von 1899. Heute ist es eines der größten des Landes mit über 50.000 Ausstellungsstücken. Ein geniales Konzept, das in mir etwas zum Klingen brachte – tief, leuchtend, unauslöschlich. Im Jahr 2018 gründete ich in Saint-Denis zusammen mit dem Künstler Délivrance Makingson – selbst Waise und mit drei Jahren adoptiert – ein temporäres Kindermuseum.
Sechs Monate lang führten wir Workshops mit Schulklassen und Freizeitzentren durch. Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren beschäftigten sich mit dem Thema „Hoffnung“ – spielerisch, kreativ, unvoreingenommen. Ihre Werke wurden in der Galerie Adada ausgestellt – als Hommage an ihre Schöpferkraft und ihre Fähigkeit, auch Erwachsene zu berühren und zu inspirieren.
KINDERWERKE @LERELAIS FESTIVAL 2018
KINDERWERKE @LERELAIS FESTIVAL 2018
KINDERWERKE @LERELAIS FESTIVAL 2018
Gemeinsam handeln
Heute möchten wir ein Relais der Kindheiten schaffen. Zunächst als Denkraum, dann als kollektives Projekt, das eine neue Art von Ort entstehen lässt – einen Ort, der überrascht. Einen Ort, an dem Generationen sich begegnen und gemeinsam glückliche Zukünfte weben. Ein solcher Raum wäre ein Ort des Austauschs, der (Wieder-)Entdeckungen. Ein Raum, in dem Zeit keine Macht hat – weil unsere Vorstellungskraft sie verwandelt. Ein kulturelles Epizentrum, das sich bewusst dem Stillstand entgegenstellt – und uns Mut macht, weiterzudenken.
Eine kollektive Dynamik, die wächst
In Partnerschaft mit den Ateliers Médicis wird diese Dynamik gemeinsam mit Bildungseinrichtungen, Kulturschaffenden, Pflegekräften und Familien weiterentwickelt. Ziel ist es, Schritt für Schritt ein ganz neues Modell Wirklichkeit werden zu lassen. Aktuell führen wir gemeinsam mit Mathilde Dols, Lehrerin an der Schule Fédérico Garcia Lorca in Saint-Denis (meine ehemalige Schule), eine Konsultation mit 250 Schüler:innen durch. „Monsieur, was könnten wir tun, damit das möglichst bald passiert?“ Diese Spontaneität. Dieser Glaube an konkrete Handlung. Sie sind eine Einladung, den nächsten Schritt zu gehen.
Wie Sie unterstützen können Diese Initiative lebt von vielen Stimmen. Sie können sich beteiligen – über dasrelais.com , an der Konsultation mitwirken oder finanziell zur Umsetzung beitragen.
Wir zählen auf Sie, um diesen Ort in unseren Realitäten Wirklichkeit werden zu lassen.
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ÜBER LOTFI AOULAD
Zunächst Anwalt, später Berater für öffentliche Politik – sein Werdegang ist geprägt von dem Wunsch, verschiedene Welten zu durchqueren: von den Vororten von Saint-Denis über internationale Institutionen bis hin zu selbstverwalteten Gemeinschaften im ländlichen Raum sowie zu Krankenhaus- und Gefängniseinrichtungen. Im Jahr 2024 wurde er nach einer einjährigen Ausbildung an der Maternité des Lilas als Doula für Geburtsbegleitung zertifiziert. Er ist Mitglied des Vorstands der Organisation Rêv'Elles. Außerdem war er Co-Direktor der Zeitschrift für mediterrane Literatur Nejma und unterstützt mehrere Initiativen in den Bereichen Kunst und Mode. Er ist Mitglied des Expertengremiums für den Modepreis der Arabischen Welt.
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Kindheit und Jugend sind mehr als bloße Übergangsphasen. Sie sind Zeiten voller Entdeckungsdrang, Staunen und schöpferischer Kraft. In diesen Jahren erleben wir die Schönheit – und auch die Härte – der Welt mit Spontaneität und Offenheit. Und doch werden Kinder oft nur als „zukünftige Erwachsene“ betrachtet. Eine Sichtweise, die ihre Gegenwart entwertet und ihre eigentliche Rolle in der Gestaltung unserer Gesellschaft verkennt. Die junge Generation zeigt uns tagtäglich ihre Kraft. Angesichts globaler Krisen erhebt sie ihre Stimme, engagiert sich, fordert Gehör. Aber: Sind wir bereit, wirklich zuzuhören? Und den Wandel mit ihnen zu gestalten, statt nur über sie zu sprechen? Gerade Kunst und Kultur können dabei ein Weg sein. Ein Mittel, um unsere Kreativität wieder mit der Lebendigkeit der Kindheit zu verbinden – und in Bewegung zu bleiben, statt in gesellschaftlicher Starre festzustecken, die immer wieder dieselben Fehler hervorbringt.
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Sechs Monate lang führten wir Workshops mit Schulklassen und Freizeitzentren durch. Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren beschäftigten sich mit dem Thema „Hoffnung“ – spielerisch, kreativ, unvoreingenommen. Ihre Werke wurden in der Galerie Adada ausgestellt – als Hommage an ihre Schöpferkraft und ihre Fähigkeit, auch Erwachsene zu berühren und zu inspirieren.
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Eine kollektive Dynamik, die wächst
In Partnerschaft mit den Ateliers Médicis wird diese Dynamik gemeinsam mit Bildungseinrichtungen, Kulturschaffenden, Pflegekräften und Familien weiterentwickelt. Ziel ist es, Schritt für Schritt ein ganz neues Modell Wirklichkeit werden zu lassen. Aktuell führen wir gemeinsam mit Mathilde Dols, Lehrerin an der Schule Fédérico Garcia Lorca in Saint-Denis (meine ehemalige Schule), eine Konsultation mit 250 Schüler:innen durch. „Monsieur, was könnten wir tun, damit das möglichst bald passiert?“ Diese Spontaneität. Dieser Glaube an konkrete Handlung. Sie sind eine Einladung, den nächsten Schritt zu gehen.
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